Podcast zum 30-jährigen Gedenken an den Genozid in Ruanda

In unserem Podcast "Bildersturm glotzen & glauben" haben wir die Folge 11 den Filmen "Hotel Ruanda" und "Shooting Dogs" gewidmet. Wir konnten für diese Folge einen ausgewiesenen Fachmann gewinnen, nämlich Wolfgang Reinhardt. Er ist mit Denise Uwimana-Reinhardt verheiratet, einer Überlebenden des Völkermordes. Wolfgang berichtete von den politischen Hintergründen, von der Genozidleugnung und vom dramatischen Überleben seiner Frau. Auch bewertete er mit uns die wirkmächtigen Ruanda-Filme. Manche seiner historischen Schilderungen waren so heftig, dass wir hoffen, nicht auf den Index zu kommen. Er meinte aber, dass wir uns der historischen Realität hinsichtlich der Brutalität des Völkermordes nicht verschließen sollten. Hier ist der Youtube-Link zur 11. Folge; der Podcast ist auch auf Spotify und anderen Streaming-Diensten verfügbar.

Neue Rezension

In der wissenschaftlichen Zeitschrift "Kirchliche Zeitgeschichte - Internationale Zeitschrift für Theologie und Geschichtswissenschaft" ist eine Rezension vor mir erschienen.
Die Aussage von Matthias Claudius "Gehorche der Obrigkeit und lass die anderen über sie streiten", die im Neupietismus als verbreitete politische Position zum Nationalsozialismus galt, wird von Plage-Verse grundsätzlich in Frage gestellt. Seine neuerlichen Forschungen ergeben ein anderes Bild. Man hatte sich in vielfältiger Weise dem Nationalsozialismus angebiedert und gegen Juden gehetzt. Später allerdings behauptete man stets unpolitisch gewesen zu sein. Mehr zu dem Buch von Plage-Verse ist in meiner Rezension zu finden.


Buch über Georg Althaus

Ich schreibe ein Buch über den Nazi-Gegner Georg Althaus. Der vorläufige Titel lautet:
"Ein streitbarer Zeitgenosse: Der lutherische Pastor Georg Althaus (1898-1974): Auflehnung - Widerstand - Fürsprache".
Der bisher wenig bekannte Pfarrer Georg Althaus war eine außergewöhnliche Person im Umfeld von Nationalsozialismus und Nachkriegszeit. Althaus kämpfte vehement gegen den in die Braunschweigische Landeskirche eindringenden Nationalsozialismus. Wegen seines öffentlichen Gebets für Juden wurde er von einem nationalsozialistischen Sondergericht verurteilt. Nach 1945 forderte Althaus die Entlassung von nationalsozialistisch kompromittieren Amtsträgern aus Kirche und Gesellschaft. Dies führte zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Kirchenleitung und stieß auf großes Interesse der Medien. Zudem setzte sich Althaus für Sinti und Roma ein und forderte für deren Schicksal in der NS-Zeit Wiedergutmachung und die Verurteilung der Täterschaft. Sein missionarisches, diakonisches und sozialpolitisches Engagement für diese Minderheit war einzigartig.